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Donnerstag, 23. Mai 2013

Genmanipulation - Biorhiza pallida

Galle
Sehr interessante Dinge lassen sich nicht nur im Bereich der "normalen" Pflanzenentwicklung beobachten. Häufig sehen wir an Bäumen auch sonderbare Wucherungen, oft in kugeliger Form auf Blättern oder anderen Teilen des Baumes. Dabei handelt es sich laut gängiger Definition, um abnorme Veränderungen von Pflanzenteilen. 
Praktisch haben wir es hier mit, durch kleine Tiere hervorgerufenen Programmänderungen zu tun. Diese schaffen mechanisch eine Schnittstelle zu einem Pflanzenteil, vollziehen dann einen Hackerangriff auf das genetische Programm der Pflanze und lassen dann von dieser ein Quartier wachsen. Wir sehen also: nicht nur der Mensch betreibt Genmanipulation. 
Auslöser der in diesem Beitrag beschriebenen Galle ist ein Insekt, eine Gallwespe. Diese ernähren sich völlig Ideologie frei und ohne viel Gewese vegetarisch. Oder wie die Wespen und andere Kleintiere selbst sagen - phytophag, pflanzlich. 


Vor einiger Zeit sind mir an einer Eiche besonders auffällige Gallen regelrecht ins Auge gesprungen. Sie sind nämlich von besonderer Größe. Die größte dieser Gebilde misst mehr als 40 mm. Mein erster Gedanke war tatsächlich, wie kommen diese kleinen Äpfel in eine Eiche?  Mit Hilfe des Baumforums habe ich mich darauf festgelegt, dass es sich hier um Biorhiza pallida handelt. Den Eichen-Schwamm-Gallapfel. 

Wie genau der Vorgang der Gallentstehung ausgelöst wird und er abläuft, gehört zu den noch zu klärenden Rätseln. Es beginnt aber offenbar mit dem Einstich der Wespe mit dem Gallbohrer. Ob sie damit aktiv die Gallbildung auslöst? Vielleicht ist diese nämlich nur eine Abwehrreaktion des Baumes. Indem er der Wespe ein Haus wachsen lässt, wendet er größeren Schaden von sich ab. Diese Theorie gefällt mir - ist aber nicht von mir. 

Dieses Runde gefällt mir jedenfalls mehr, als die Hype um Bayern München vs. Borussia Dortmund!

Zur Zeit (Juni 2014) fallen die Gallen in großer Zahl von den Bäumen. 

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