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Sonntag, 29. Juni 2014

Ginkgo biloba - Gingkobaum (A2)

Familie: GINGKOACEAE
Gattung: Gingko


Das zweite Außenexponat des BGFAS ist ein echt exotisches Lebewesen. Man kann diesen Baum gut und gerne als lebendes Fossil bezeichnen. Er ist auch der einzige verbliebene seiner Familie. Wie das Bild zeigt, kann auch ein Fossil noch sehr jung sein. "Mein" Exemplar, welches auf dem alten Friedhof an der Gotlindestraße steht ist ein noch sehr junger Baum seiner Art.
Wie unsere Nadelbäume ist Ginkgo biloba ein Nacksamer - die Blätter sind aber deutlich flächig, ähnlich der von Laubbäumen. Die Nerven der Blätter verlaufen Fächerförmig - wie bei den Farnen.

Der Name Gingko entstand aus der sinojapanischen Aussprache (gin-kyo) des chinesischen Namens dieses Baumes und bedeutet Silber-Aprikose. So ist es bei Wikipedia nachzulesen. Tatsächlich haben die kugelförmigen, in der Reife gelben Samenanlagen einen silbrigen Glanz. Das der Baum Gingko und nicht Gingyo heißt soll an einem Schreibfehler dessen Entdeckers für Europa liegen. Der Lemgoer Arzt und Forschungsreisende Engelbert Kaempfer brachte das Wissen um die Existenz der Pflanze um 1700 von Japan nach Europa und veröffentlichte es in einem 1712 erschienenen Buch. Der Baum selbst soll etwa 1730 nach Europa - und zwar nach Utrecht in den Niederlanden gelangt sein. Die ältesten deutschen Exemplare sollen in Frankfurt-Rödelheim (1750) und Harbke (1758) stehen. 

Die Blätter haben nicht nur Nerven welche fächerförmig verlaufen, sie sehen auch aus wie kleine Fächer. Dabei sind sie an Langtrieben sehr tief gelappt, regelrecht gespalten. In der Achsel dieser Blätter, legt der Baum Knospen für folgende Kurztriebe an. Welche dann wenig gelappte typische Fächerblätter tragen.
Gingko ist außerordentlich überlebensfähig. Das merkt man nicht nur daran, dass er die Zeit überdauerte. Er kommt auch gut mit Verschmutzung der Umwelt zurecht - ist daher ein guter Straßenbaum. In Berlin-Friedenau stehen an der Rheinstraße Dutzende dieser Bäume. Darunter auch einige weibliche Exemplare. Der Baum ist nämlich zweihäusig. In Europa zieht man aus Stecklingen als Straßenbaum vor allem männliche Exemplare. Aus Stecklingen, weil man bei normaler Zucht aus den Samen erst nach mehr als 30 Jahren weiß, ob es ein männlicher oder weiblicher Baum ist. Die an den Mädels hängenden bestäubten Samen riechen aber während der Reife nicht nach angenehmen Parfums, sondern nach Buttersäure. Das ist wohl so, um Tiere abzuhalten die noch unbefruchteten Samen zu fressen. Das befruchten dauert bei Gingko ein Weichen und passiert erst nachdem die Samen auf dem Boden liegen.

Unser Gingkobaum ist sommergrün und wirft im Herbst, nach einer sehr schönen gelben Laubfärbung seine Blätter ab.

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