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Donnerstag, 9. Oktober 2014

Ampelgespräche

Es ist im Moment so etwas wie Saure Gurken Zeit oder Sommerloch im Herbst für den BGFAS. So kann ich nochmals das Ampelthema Buchberger Straße aufgreifen. Die  Berliner Woche  meldet in ihrer Ausgabe 41/14, dass im März des kommenden Jahres, an der Einmündung Buchberger in die Frankfurter Allee, deren Umgestaltung in eine Kreuzung beginnen wird. Der Straßenverkehr soll dann dort durch eine Lichtsignalanlage, umgangssprachlich Ampel geregelt werden. Für Herbst 2015 ist die Fertigstellung dieser Verkehrslösung geplant und beliebiges Ampel-geregeltes Abbiegen von und in die beiden Straßen möglich sein. 
Buchberger Straße an der Frankfurter Allee. Da

wo jetzt der Pfeil zum rechts abbiegen auffordert,

soll eine LSA, Abbiegen nach links und recht erlau-
ben. Frischen Verkehr bringt die Möglichkeit von 
Stadauswärts kommend in die Buchberger einzubiegen.
Positiv: das gefährliche und verkehrswidrige Verhalten vieler Kraftfahrer, dort einfach geradeaus zu fahren, obwohl ein Schild das Abbiegen nach rechts vorschreibt, hört auf. Nicht so recht klar ist mir, die offiziöse Begründung "von den Anwohnern der FAS geforderte Möglichkeit zum Linksabbiegen Richtung Stadtmitte". Streckenmäßig bietet das m. E. nur einigen wenigen Bewohnern und diesen auch nur einen geringen Vorteil. Welcher sich zu Zeiten starken Fahrzeugverkehrs auch als Scheinvorteil erweisen könnte. Denn warum sollte sich ein  Kraftfahrer  in den Stau auf der Buchberger Straße einfädeln wollen? Und dieser wird durch eine Ampel nicht kürzer ausfallen.
Einspurig von der Hauffstraße (inks). Hinter der

Brücke geht es rechts in die Buchberger.

Ich vermute einmal, die Hoffnung vieler Bewohner des FAS besteht eher darin, dass sich durch diese Verkehrslösung weniger KFZ als bisher den Weg durch das Wohngebiet bahnen. Erfahrungsgemäß führen solche Lösungen in aller Regel zu mehr, nicht etwa zu weniger Verkehr. Zumal hier auch die zusätzliche Möglichkeit geschaffen wird, von stadtauswärts kommend, in die Buchberger Straße einzubiegen.
Blick in die andere Richtung. Nadelöhr.

Die Durchlassfähigkeit der Buchberger Straße bleibt zudem weiter stark begrenzt. Dafür sorgt schon das Nadelöhr Unterführung Brücke Pfarrstraße, welche praktisch nur einspurig ist. Insgesamt ist die Verkehrsführung Kynaststraße - Schreibenhauer Straße - Hauffstraße - Buchberger Straße kaum dafür geeignet viel Straßenverkehr zu leiten. Das Problem sollte also parallel mit behoben werden. Ich befürchte allerdings, dass diese Lösung nur noch mehr Verkehr anzieht. Das wird dann bestimmt auch dazu führen, dass die Buchberger Straße 2016 gesperrt werden muss, um sie zu reparieren.
Ich bin ohnehin nicht der Meinung, dass es hier um Interessen der Anwohner geht. Meine Skepsis rührt aus den mehrfach kund gegebenen Finanzierungsmodellen für den Kreuzungsbau mit LSA. Etwa zwei Drittel der mit knapp 1 Million veranschlagten Kosten werden von einem Projektentwickler übernommen, welcher auf einer Fläche (hinter dem Lidl) an der Buchberger Straße, einen in Lichtenberg offenbar dringend benötigten OBI Bau-Fachmarkt errichten möchte. Und solch Markt muss selbstredend von allen Seiten erreichbar und nach allen Seiten wieder verlassbar sein. Die Erfahrung sagt uns, wer die Kapelle bezahlt, bestimmt die Musik. Für jüngere Leser erläutert: Kapelle nannte man zu früheren Zeiten eine Gruppe von Musikern, welche zum Tanz aufspielen. Ich schätze mal, wir sollen tanzen.

Im übrigen: der Zugang zum Baumarkt ist ausschließlich für KFZ konzipiert. Das man auch zu Fuß gehen kann, ist nicht vorgesehen.

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