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Sonntag, 26. Oktober 2014

Lycium barbarum - Gemeiner Bocksdorn (155)

Familie:  SOLANACEAE
Gattung: Lycium



Eine weitere Familie gesellt sich dazu, die Nachtschattengewächse. Einige der uns bekannten Nahrungs- und Genußpflanzen gehören zu dieser Familie. So die Kartoffel, Tomate und Aubergine sowie der Tabak. Auch manch unserer Zierpflanzen, wie die beliebte Petunie sind Nachtschatten. Der hier vorgestellt Bocksdorn ist ebenfalls eine Zierpflanze, allerdings in seiner chinesischen Heimat auch als Nahrungsmittel und in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt. Besonders die Nutzung zur Ernährung ist interessant, denn in manch deutschem Pflanzenbuch wird der Bocksdorn als giftig bezeichnet. Im 21. Jahrhundert sollte doch klar bestimmbar sein, ob eine Frucht giftig oder genießbar ist. Die roten etwas über 1 cm langen, Goji-Beeren genannten Früchte kann man übrigens käuflich erwerben. Ihr Verzehr soll vorbeugend und stimulierend gegen verschiedene Krankheiten und Beschwerden helfen. 


L. barbarum wächst als Strauch mit rutenartigen über 2 m hohen Zweigen. Hier im BGFAS hat er sich wohl selbst angesiedelt und lebt wild. So kann es sein, dass er nach der nächsten Herbstpflegeaktion erst mal nicht mehr sichtbar ist. Insofern bin ich froh ihn an der Ost- und Südseite der TSV-Lichtenberg Stadion-Umzäunung entdeckt zu haben.

Die lanzlettlichen Blätter sind bis fast 10 cm lang, können aber auch erheblich kleiner sein. Ihre Spreite geht gleitend in den Stiel über. Sie wachsen in Büscheln und wechselständig. 
Schön sind die etwa Kirschblüten großen fünfzähligen violetten Blüten. Jetzt, beim Verblühen nehmen sie eine schöne gelbe Farbe an und wirken auch so sehr dekorativ.






Mittwoch, 15. Oktober 2014

Sauberere Luft und harte Fakten

Wieder gibt mir die  Berliner Woche  mal mit einem Artikel den entscheidenden Hinweis für einen Beitrag hier im Blog. In der Ausgabe 42 wird über eine Bilanz, welche Bezirksbürgermeister Geisel nach der Hälfte seiner Amtszeit zieht, berichtet. Nun, ich möchte nicht alles kommentieren oder gar in Zweifel ziehen. Aus dem Rathaus sieht man bestimmt weiter und auch deutlicher, als ich von der Straßenperspektive meines Kiezes. 

Doch gleich der fett gedruckte Einstieg in den Artikel fordert mich dazu auf etwas zu schreiben. Heißt es nämlich in diesem "... selbst die Luft wird durch 300 neu gepflanzte Straßenbäume sauberer. Mit harten Fakten unterstreicht Bürgermeister Andreas Geisel (SPD) den positiven Trend."

Ich weiß nicht, ob 300 neu gepflanzte Bäume auf den 5229 ha Fläche unseres schönen und tatsächlich ziemlich grünen Stadtbezirkes die Luft wirklich verbessern. Bei frisch gepflanzten, mit ihren wenigen Blättern, ist das sicherlich nicht messbar. Ich halte die Bemerkung für eine Politiker typische populistische Behauptung. 
Der größere Ahorn wurde gekappt. Im Hintergrund

sehen wir die Baufahrzeuge.
Diese 300 Bäume stellen eigentlich nicht einmal einen Zuwachs an Bäumen im Bezirk dar. Warum? Weil im gleichen Zeitraum nicht nur Bäume gepflanzt, sondern ebenfalls viele Bäume gefällt wurden. Bezeichnenderweise fielen am 14.10., dem Tag an welchem ich die  Berliner Woche  in meinem Briefkasten fand, im Bereich des BGFAS zwei Bäume der Säge zum Opfer. Den Grund dafür erahne ich. Zur Zeit finden Wartungsarbeiten an einem Versorgungsschacht statt, welcher parallel zur Straße verläuft. Offenbar stören diese beiden Bäume den ungehinderten Zugang mit schwerer Bautechnik - der große Bagger würde durch die Krone der Bäume behindert. So hat man den kleineren Ahorn gefällt, den größeren gekappt (und am nächsten Tag dann auch vollständig beseitigt). Es ist verständlich, dass auch erforderliche Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Mir scheint aber, hier wird es sich oft zu leicht gemacht und nicht nach Lösungen gesucht, welche Bäume erhalten.*
Den kleinen Baum hat man gleich ganz gefällt. 
Die Blätter der beiden waren das Äquivalent von bestimmt Dutzenden neu gepflanzter Bäumen und werden jetzt nicht mehr für saubere Luft sorgen können. Damit sind seit Mitte 2012 allein in meinem 43 ha messenden BGFAS mindestens 64 Bäume gefällt worden. Auf dem 120tem Teil des Bezirkes. Ich will das jetzt nicht hochrechnen! Im gleichen Zeitraum konnte ich 15 Neuanpflanzungen feststellen. Alle als Ersatzpflanzungen für beseitigte größere Bäume. Beseitigt vor allem, um bauen zu können! Wenn ich die vor einer Kita gepflanzten kleinen Bäume mit zähle, komme ich auf 17. Es wurde also vier Mal häufiger ein Baum beseitigt als neu gepflanzt. Möglicherweise liest jemand aus dem zuständigen Lichtenberger Amt diesen Blog-Beitrag und teilt die tatsächlichen Zahlen für ganz Lichtenberg mit.
Übrigens: die lange Wiese vor dem dortigen Wohnblock, ist der größte Fällbezirk im BGFAS und inzwischen nahezu Baumfrei geworden. Mehr als 20 größere und kleinere Bäume wurden dort in den vergangenen 24 Monaten beseitigt. Gerade dort, an der lauten und Feinstaub belasteten Frankfurter Allee sind Bäume aber besonders wichtig. 


*Nachtrag: Für die beiden gefällten Bäume wurden an der langen Wiese 5 neue Bäumchen gepflanzt. Finde ich gut. Und es entspricht den Bestimmungen.

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Ampelgespräche

Es ist im Moment so etwas wie Saure Gurken Zeit oder Sommerloch im Herbst für den BGFAS. So kann ich nochmals das Ampelthema Buchberger Straße aufgreifen. Die  Berliner Woche  meldet in ihrer Ausgabe 41/14, dass im März des kommenden Jahres, an der Einmündung Buchberger in die Frankfurter Allee, deren Umgestaltung in eine Kreuzung beginnen wird. Der Straßenverkehr soll dann dort durch eine Lichtsignalanlage, umgangssprachlich Ampel geregelt werden. Für Herbst 2015 ist die Fertigstellung dieser Verkehrslösung geplant und beliebiges Ampel-geregeltes Abbiegen von und in die beiden Straßen möglich sein. 
Buchberger Straße an der Frankfurter Allee. Da

wo jetzt der Pfeil zum rechts abbiegen auffordert,

soll eine LSA, Abbiegen nach links und recht erlau-
ben. Frischen Verkehr bringt die Möglichkeit von 
Stadauswärts kommend in die Buchberger einzubiegen.
Positiv: das gefährliche und verkehrswidrige Verhalten vieler Kraftfahrer, dort einfach geradeaus zu fahren, obwohl ein Schild das Abbiegen nach rechts vorschreibt, hört auf. Nicht so recht klar ist mir, die offiziöse Begründung "von den Anwohnern der FAS geforderte Möglichkeit zum Linksabbiegen Richtung Stadtmitte". Streckenmäßig bietet das m. E. nur einigen wenigen Bewohnern und diesen auch nur einen geringen Vorteil. Welcher sich zu Zeiten starken Fahrzeugverkehrs auch als Scheinvorteil erweisen könnte. Denn warum sollte sich ein  Kraftfahrer  in den Stau auf der Buchberger Straße einfädeln wollen? Und dieser wird durch eine Ampel nicht kürzer ausfallen.
Einspurig von der Hauffstraße (inks). Hinter der

Brücke geht es rechts in die Buchberger.

Ich vermute einmal, die Hoffnung vieler Bewohner des FAS besteht eher darin, dass sich durch diese Verkehrslösung weniger KFZ als bisher den Weg durch das Wohngebiet bahnen. Erfahrungsgemäß führen solche Lösungen in aller Regel zu mehr, nicht etwa zu weniger Verkehr. Zumal hier auch die zusätzliche Möglichkeit geschaffen wird, von stadtauswärts kommend, in die Buchberger Straße einzubiegen.
Blick in die andere Richtung. Nadelöhr.

Die Durchlassfähigkeit der Buchberger Straße bleibt zudem weiter stark begrenzt. Dafür sorgt schon das Nadelöhr Unterführung Brücke Pfarrstraße, welche praktisch nur einspurig ist. Insgesamt ist die Verkehrsführung Kynaststraße - Schreibenhauer Straße - Hauffstraße - Buchberger Straße kaum dafür geeignet viel Straßenverkehr zu leiten. Das Problem sollte also parallel mit behoben werden. Ich befürchte allerdings, dass diese Lösung nur noch mehr Verkehr anzieht. Das wird dann bestimmt auch dazu führen, dass die Buchberger Straße 2016 gesperrt werden muss, um sie zu reparieren.
Ich bin ohnehin nicht der Meinung, dass es hier um Interessen der Anwohner geht. Meine Skepsis rührt aus den mehrfach kund gegebenen Finanzierungsmodellen für den Kreuzungsbau mit LSA. Etwa zwei Drittel der mit knapp 1 Million veranschlagten Kosten werden von einem Projektentwickler übernommen, welcher auf einer Fläche (hinter dem Lidl) an der Buchberger Straße, einen in Lichtenberg offenbar dringend benötigten OBI Bau-Fachmarkt errichten möchte. Und solch Markt muss selbstredend von allen Seiten erreichbar und nach allen Seiten wieder verlassbar sein. Die Erfahrung sagt uns, wer die Kapelle bezahlt, bestimmt die Musik. Für jüngere Leser erläutert: Kapelle nannte man zu früheren Zeiten eine Gruppe von Musikern, welche zum Tanz aufspielen. Ich schätze mal, wir sollen tanzen.

Im übrigen: der Zugang zum Baumarkt ist ausschließlich für KFZ konzipiert. Das man auch zu Fuß gehen kann, ist nicht vorgesehen.

Sonntag, 5. Oktober 2014

Physocarpus opulifolius - Schneeballblättrige Blasenspiere (154)

Familie: ROSACEAE
Gattung: Physocarpus


Das Jahr geht, rein botanisch gesehen zu Ende. Wenigstens was die nur im Sommer grünen Gehölze angeht. Bei Veröffentlichung dieses Beitrages sind die Fotos schon drei Monate alt. Der Strauch wird also etwa anders aussehen und wohl bereits Blätter verloren haben. Physocarpus ist ein Nordamerikaner. In unseren Gefilden wächst der Strauch als Ziergehölz, ist aber auch als sg. Gartenflüchtling in der freien Natur anzutreffen. Der Strauch kann wohl 3 bis 4 m hoch werden. Der abgelichtete hat 2 m geschafft und mehr wird es wegen Beschneidungen auch nicht werden. Die einfachen Blätter sind gelappt und an ihren Rändern gesägt. Sie stehen wechselständig am Strauch. 
Die Blüten des Strauches wachsen als kugelförmige Schirme und sind weiß bis Rosa. In diesem Jahr habe ich die Blüte verpasst - werde das also nachreichen müssen. 
Die Früchte kann ich schon zeigen. Sind rot und "aufgeblasene" Hülsen. Das sieht gut aus. Im BGFAS ist er übrigens der Nachbar des Perückenstrauches.