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Montag, 27. November 2017

Artenvielfalt

Aus vielen ernsthaften Publikationen kann man entnehmen, dass in unserer heutigen Kulturlandschaft Deutschland, inzwischen in den großen Städten eine größere Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren anzutreffen ist, als auf dem Land. Die Ursachen dafür mag ich hier nicht reflektieren. Allein in meinem Kiez, welchen ich hier zum botanischen Garten erhoben habe, existieren mehr als 150 verschiedene Gehölze. Ich vermute einmal, dass dieses bei krautigen Pflanzen, Gräsern und anderen pflanzlichen Lebewesen und den Insekten so ähnlich sein wird. 
Was ich sagen will: wenn es so ist, sollten wir ein Interesse daran haben, diese Umwelt zu erhalten. Schon aus Eigennutz. In einer auf das Minimum von Nahrungspflanzen reduzierten Umwelt, lässt es sich auch für uns nicht dauerhaft leben. Ich fürchte allerdings, dass die Mehrzahl der in den "zivilisierten" Ländern des reichen politischen Westens lebenden Menschen inzwischen so weit von der Natur abgekoppelt ist, dass sie das gar nicht erfassen kann. 

auf Stock gesetzte Sträucher und Baumstumpf
Was regt mich an zu solcherlei düsteren Gedanken? In den vergangenen Jahren, hat sich die Anzahl der im BGFAS lebenden Bäume ständig reduziert. Nachpflanzungen dafür sind kaum feststellbar. Die noch lebenden Bäume werden zunehmend verstümmelt und stärker beschnitten, als es für den Privatmann auf seinem Gartengrundstück erlaubt wäre. Das gesamte Jahr über wird auf Teufel komm raus an Sträuchern gepflegt, was die Heckenschere hergibt. Auch das zerstört Lebensräume von Insekten und Spinnen und Rückzugsgebiete von Vögeln. Manch Grünfläche wirkt wie ein zurechtgestutzter Schlosspark. Und im Herbst wird letzendlich die Prozess dadurch fortgesetzt, dass sämtliches Laub als Müll entsorgt wird. 

geknickte Robinie

Aktuelles. Im kleinen Wäldchen entlang der Bahntrasse zwischen Gürtelstraße und Wartenbergstraße waren in den vergangenen Wochen mehrere Unternehmen tätig um "Pflegearbeiten" vorzunehmen. Drei große Bäume wurden gefällt. Die Mehrheit der Sträucher auf 1- 2 m Meter hohe Stöcke reduziert. Dabei versehentlich auch manch kleiner Baum auf Stock gesetzt. Nur die vor 7 Wochen beim Sturm geknickten Bäume, welche vom Gelände hinter dem Zaun (Bahndamm) in das Wäldchen gestürzt sind, hat man so gelassen. 

Zu den Baumfällungen und Strauchbeschneidungen habe ich mal bei den Fachleuten vom Amt angefragt. Das warum und wann und wo Nachpflanzungen erfolgen sollen, interessiert mich schon. Ich fürchte jedoch nur als nörgelnder Laie ingoriert zu werden. Wie bislang oft. Schade eigentlich.



2 Kommentare:

  1. Kannste mich gleich als nörgelnden Laien mitnehmen. Haben wir schon zwei Stimmen. Es ist so gruselig... Und gegen die Natur. Hach, nee ;-( Lieben Gruß Ghislana

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  2. Aber auch auf die warnenden Fachleute wird ja nicht gehört. Auf Trumpsche Art. Alternative Fakten. Bis es zu spät ist.

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